Zigeunerkulturtage in Zürich 2003

1. Ausgangslage und Ziele

Jeden Sommer, während ca. sechs Wochen, dient das Schützen-Areal in Zürich sowohl Jenischen, Sinti, als auch Roma, als Standplatz.
Hauptverantwortlicher auf dem Schützen-Areal ist das Zigeunerkulturzentrum unter Leitung von M. Mehr und D. Burri. Sie sind es auch, die in Zusammenarbeit mit der Zürcher Gemeinderätin K. Prelicz-Huber und dem Journalisten W. Wottreng seit 1992 die Zigeunerkulturtage in Zürich ehrenamtlich organisieren.
Dieser Anlass wäre ohne zusätzliche freiwillige MitarbeiterInnen und Institutionen, welche die Zigeunerkulturtage unterstützen, nicht möglich.

Die ansässige Bevölkerung hat während vier Tagen die Möglichkeit, die Kultur der Zigeunerinnen und Zigeunern durch ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm kennen zu lernen und sich einen Einblick in eine der vielen Schweizer Kulturen zu verschaffen. Auch Schulklassen nutzen dieses Angebot mit grossem Interesse. Jährlich, während dieser sechs Wochen, nehmen 15-20 Klassen an einer Führung geleitet von Maria Mehr teil, wo sie in die Geschichte und Lebensweise der Fahrenden eintauchen können.

Diese Tage sind auch deshalb wichtig, um eine breite Öffentlichkeit auf die Thematik der ZigeunerInnen aufmerksam zu machen. Die Diskriminierung, welche diese Bevölkerungsgruppe erlitten hat, gerät immer wieder in Vergessenheit. Auch heute noch haben sie mit Vorurteilen und strukturellem Rassismus zu kämpfen. Dies wird besonders deutlich, wenn es um Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende geht.

Von dem bisherigen Organisationsteam wurden für dieses Jahr drei Studentinnen der Hochschule für Soziale Arbeit Luzern HSA, Studienrichtung Soziokulturelle Animation, zur Unterstützung angefragt. Im 5. Semester dieses Studienganges müssen die StudentInnen ein grösseres Projekt realisieren. Ziel ist u.a. die Erstellung einer dokumentierten Projektmappe zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Zigeunerkulturtage. Damit diese wichtigen Tage noch Jahre bestehen und sich auf professionellen Strukturen weiter entwickeln und einen festen Termin in Agenden erhalten können.

2. Zielpublikum

Zigeunerinnen und Zigeuner
Ansässige Bevölkerung
Schulklassen
Kinder und Jugendliche

Alle, welche sich für die Zigeunerkultur interessieren oder sie schon immer einmal besser kennenlernen wollten.

Programm: ZigeunerInnen sind da!

ZIGEUNERKULTURTAGE in ZÜRICH
beim Escher-Wyssplatz auf dem Schützeareal


Mittwoch 27.08.03:

Ab 14.30 Kindernachmittag mit Kinder Animation P. 5
20.00 Podiumsdiskussion „Minderheiten in der Schweiz“: Chancen, Risiken, Herausforderungen.
ab 21.00 Zigeunermusik

Donnerstag 28.08.03:

19.30-21.00 „Counousse (Joseph Mülhauser) und Band“: Musik der Jenischen, Sinti und Roma. Mit Counousse lernen wir das Schwyzerörgeli und die Möglichkeiten dieses Instruments neu kennen.
ab 21.00 Filmabend: SF DRS Aktuell „Unterwegs mit ZigeunerInnen“ 1998.

Freitag 29.08.03:
12.00: Mittagstisch mit dem Lehrlingstreff Kreis 5

Liederabend:

19.30-20.15 Dejfek-Trio. Jiddische Lieder
20.30-21.30 Nuni und Walter Lietha. Romalieder
21.45-23.00 Doppelbock. Alte Bündner- und
Schweizerlieder

Samstag 30.08.03

Ab 12.00 Stände zum Thema: Minderheiten in der Schweiz.
17.00 Polit – Apéro: ZigeunerInnen und ihre Forderungen. VertreterInnen politischer Parteien nehmen Stellung.
15.00 Lesung: Graziella, Jenische
Opfer der Aktion „Kinder der Landstrasse“
20.00 Romani Bacht. Traditionelle osteuropäische Musik aus Polen

Durchgehend:

Fotoausstellung von Sandro Leiser, Sala Capriasca, TI
Kleiner Zoo mit Pferden und Kleintieren
Traditionelles ZigeunerInnen-Handwerk (alte Kunst des Stuhlflechtens, Scheren schleifen, Schirme flicken, Flohmarkt )
Wahrsagen: Maria Mehr liest aus den Karten
Grill à la ZigeunerIn & Salate, Getränke Bar

3. Organisation

Das Zigeunerkulturzentrum, M. Mehr, D.Burri
Grüne Partei, K. Prelicz-Huber
Freischaffender Journalist, W. Wottreng
Igor Colic, Jugendlicher Roma
Projekt Klartext, Jugendkultur gegen Rassismus. Christian Wirz
HSA - Studentinnen, N. Schwarz, A. Daniels, D. Lyner

Ideelle, finanzielle oder personelle Unterstützung:
Radgenossenschaft, Daniel Huber
Rote Fabrik, Susan Peter
Präsidialdepartement der Stadt ZH
Lehrlingstreff Kreis 5, OJA
Point5, OJA
Fotoraf, Sandro Leiser, Tessin
Oertlich Stiftung
Caritas Schweiz
Migroskultruprozent

 

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